Besuch von Doris Epple

Liebe Freunde,

wir möchten Ihnen von einem besonderen Ereignis berichten und unsere große Freude darüber mit Ihnen teilen.

 Der 8. September war in diesem Jahr ein sehr bedeutender Tag für uns. Frau Doris Epple, die schon seit 14 Jahren die Arbeit unserer Caritas unterstützt, kam nach St. Petersburg zu ihrem jährlichen Besuch.

 Dank Frau Epples Hilfe können wir viele bedeutende soziale Projekte verwirklichen, z.B. die Suppenküche "Tatiana", den sozialen Jugendclub „Ostrowok“, die Kindertagesstätte in der Stadt Luga "Kinder in Not", die Obdachlosenküchen in St. Petersburg und Pskow, das Hilfsprojekt für behinderte Kinder in der Stadt Pskow und die Behinderten-Pflegewohnung "Unter den Flügelchen von Doris“ in St. Petersburg. Mehr als 150 Personen bekommen täglich bei diesen Projekten die notwendige Hilfe vermittelt, einschließlich warmen Mahlzeiten, Medikamenten und Hilfsgütern.

 Bei ihren Besuchen legt Frau Doris Epple großen Wert auf persönliche Gespräche mit jedem einzelnen Mitarbeiter und mit den Begünstigten. Frau Epples Besuch ist immer ein wichtiges Ereignis für diese Menschen; bietet sich ihnen doch damit eine Gelegenheit, ihrer Gönnerin persönlich ein Dankeschön zu sagen, ihre Hand zu schütteln oder einfach dieser Frau zuzulächeln, die schon seit so vielen Jahren den Notleidenden in Russland aus ihrer Not hilft.

 An diesem Tag versammelten sich in der Suppenküche "Tatiana" viele Menschen: alleinstehende ältere Männer und Frauen, kinderreiche alleinerziehende Mütter und Behinderte. Einige kamen mit Blumen, andere brachten Beeren, wieder andere sangen Lieder für sie. Doris Epple nahm sich Zeit für jeden von ihnen und hörte allen aufmerksam zu, wenn die Besucher ihre Bitten äußerten und ihre Dankbarkeit bezeugten.

 Die Vertreter der Verwaltung und des Sozialamtes des Stadtteils „Petrogradskij“, in dem sich die Armenküche „Tatiana“ befindet, bedankten sich ebenfalls für die Hilfe, die den Stadtteilbewohnern zuteil wurde und überreichten Frau Doris Epple eine Dankesurkunde.

 Es ist zu betonen, dass die Administration des Gouverneurs von St. Petersburg am 29. November 2011 Frau Doris Epple mit dem Ehrenabzeichen "Für Barmherzigkeit" des Gouverneurs von St. Petersburg auszeichnete. Dieses Ehrenzeichen wurde verliehen als Anerkennung ihres besonderen Beitrages zur Bekämpfung der Obdachlosigkeit in unserer Stadt.

 Am 28. April 2012 verlieh Herr Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Frau Doris Epple den Verdienstorden dieses Bundeslandes. Diese höchste Auszeichnung wird für herausragende Verdienste in kirchlichen, kulturellen, politischen, sozialen, sportlichen oder wissenschaftlichen Bereichen verliehen. Zuvor war Frau Epple bereits mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Somit ist sie Trägerin der höchsten Auszeichnungen ihres Landes.

 Die pensionierte Optikmeisterin Doris Epple lebt in Süddeutschland, am Bodensee. Mitte der 90er Jahre besuchte sie St. Petersburg zum ersten Mal, und seit dieser Zeit sammelt sie in ganz Deutschland Spenden für eine Suppenküche für Obdachlose und verschiedene Hilfsprojekte für Straßenkinder und Behinderte. Gegenwärtig erstrecken sich ihre Hilfsmaßnahmen auf rund 20 Projekte in St. Petersburg, Moskau, Kasachstan, Sibirien und in der Ukraine. Gemeinsam mit dem Karl-Olga-Krankenhausverein ermöglichte Frau Doris Epple bereits für drei Behinderte aus Russland kostenlose Operationen in Stuttgart.

 Im Dezember 2011 ließ Doris Epple die „Doris-Epple-Stiftung – Armenhilfe für Russland“ eintragen.

 Jeden Morgen, auch an Feiertagen und Wochenenden, beginnt sie ihren Arbeitstag für die Hilfsbedürftigen. In ihrem Büro zu Hause hat sie einen Schreibtisch, Stifte, Schreibpapier, Briefumschläge und grenzenlose Freude, den Menschen in Not in Russland zu helfen.

 Jeden Tag schreibt Doris Epple viele Briefe an Menschen in Deutschland. Darin erzählt sie vom Leben der Armen und Bedürftigen in Russland und von den Nöten und Problemen, mit denen sie sich auseinanderzusetzen haben. Sie verschickt grundsätzlich keine E-Mails und tippt keine Briefe auf dem Computer. Alle ihre Botschaften werden liebevoll mit der Hand geschrieben. Mit diesen Schreiben wendet sie sich an jeden Empfänger persönlich und bedankt sich für die Unterstützung ihrer Initiativen in Russland.

 Wir danken Frau Doris Epple für ihr beispielhaftes Engagement, für ihr großes, überströmendes Herz und für ihren unermüdlichen Wunsch, den armen Menschen in Russland Gutes zu tun.