Seminaristen des katholischen Priesterseminars “Maria – Königin der Apostel” teilen mit anderen ihre Eindrücke über das soziale Praktikum bei der Caritas-Altenpflegestation

Семинаристы в "Доме Каритас для одиноких и пожилых людей"Seminaristen der anfänglichen Studienjahre am katholischen Priesterseminar "Maria - Königin der Apostel" kommen jeden Samstag im Rahmen ihres Sozialpraktikums in die Pflegestation, um nach Kräften zu helfen und die Freizeit der älteren Menschen zu gestalten.

Samstag ist für die Bewohner der Pflegestation ein Tag des Umgangs mit jungen Menschen. Sie hören sich gemeinsam ihre Lieblingslieder an, lesen Gedichte vor, singen und spielen Gitarre, gehen spazieren und führen freundliche Gespräche. Diese Treffen sind für die Seminaristen ein wichtiger Bestandteil ihrer Ausbildung und ihres christlichen Lebens.

Auszüge aus Briefen der Seminaristen, die ihre Gefühle über die Zeit beschreiben, die sie in der Caritas-Altenpflegestation verbrachten:Семинаристы в "Доме Каритас для одиноких и пожилых людей"

"Laudetur Jesus Christus!

Mein Name ist Bechbud (David) Mustafajew. Ich bin ein Seminarist des ersten Studienjahres und stamme aus Aserbaidschan.

Als ich zum ersten Mal mit anderen Seminaristen zum Praktikum in die Altenpflegestation im Hartmut-Kania-Haus kam, fühlte ich mich, ehrlich gesagt, ein wenig unwohl... Ich schaute in die Gesichter der älteren Menschen, die dort leben, und konnte die Emotionen nicht verstehen, die sie ausdrücken... Ich hatte den Eindruck, als seien sie nicht gerade froh, uns zu sehen, und dass sie sich mit uns langweilten.

Nachdem wir zurückgekehrt waren, überlegte ich lange und fragte mich, wie wir unsere Besuche in der Pflegestation so gestalten könnten, dass wir nicht bloß ein Häkchen in unseren Formularen bekommen, sondern unser Besuch zu einem echten Werk der Barmherzigkeit und Liebe wird. Ich betete zu unserer Lieben Frau um ihre Hilfe. Letztlich kamen wir auf die Idee, dass wir den älteren Menschen Freude durch Musik bereiten könnten...

Während der nächsten Besuche schaute ich in die Gesichter der älteren Menschen, und ich hatte wieder das Gefühl, dass sie sich langweilen und nicht gerne Zeit mit uns verbringen. Ich sprach darüber mit den Ordensschwestern, die die Pflegestation leiten. Sie beruhigten mich, indem sie sagten, wir sollten nicht darauf achten, weil deren Gesichter nicht immer die Gefühle ausdrücken, die sie im Inneren tragen.

Mit jedem neuen Besuch verstand ich immer besser, dass es den älteren Menschen wirklich gefällt, was wir tun. Sie begannen öfter zu lächeln, sie merkten sich unsere Namen, und überhaupt haben wir uns mit ihnen sehr gut angefreundet. Jedes Mal ließen wir uns neue Unterhaltungsformen einfallen, die sie mochten.Семинаристы в "Доме Каритас для одиноких и пожилых людей"

Das Praktikum im Hartmut-Kania-Haus wurde zu einem echten christlichen Dienst für mich. Ich fühlte, dass da jemand auf mich wartet und dass ich jemandem Freude bereiten kann, zumindest einmal in der Woche. Ich hoffe sehr, dass wir auch in Zukunft den älteren Menschen genauso aufrichtig, von ganzem Herzen und mit großer Liebe kleine Freuden bringen können!"

"…Einerseits bekommen wir die Möglichkeit, mit den Menschen umzugehen, die unserer Zuwendung bedürfen. Wir lernen sie kennen und ihre Bestrebungen, Wünsche und Bedürfnisse zu verstehen, wir lernen, ihnen zu helfen und sie zu unterstützen.

Andererseits bedeutet diese Tätigkeit mehr für uns als bloß ein Sozialpraktikum, das es uns ermöglicht, einen Einblick in die soziale Arbeit zu bekommen. Wenn wir im Monsignore-Hartmut-Kania-Haus die glücklichen Gesichter der Menschen sehen, die auf uns warten, verstehen wir, was wahre Nächstenliebe bedeutet. Mit dem Nächsten zusammen zu sein und ihn zu lieben, unabhängig von seinem Alter und Gesundheitszustand, das ist es, was wir hier voneinander lernen.

Семинаристы в "Доме Каритас для одиноких и пожилых людей"Wir verbringen mit den älteren Menschen eigentlich nicht viel gemeinsame Zeit, lediglich zwei Stunden pro Woche. Dabei gibt es nicht nur angenehme, sondern auch traurige Minuten, weil manchmal jemand von ihnen das Zeitliche segnet. Wir verschließen nicht die Augen vor diesen Verlusten, sondern wir versuchen in diesen Minuten, die Bewohner der Pflegestation zu unterstützen, mit ihnen gemeinsam zu beten, der Verstorbenen zu gedenken und unsere Hoffnung und Liebe zu stärken..."